
Was für ein unglaublich deprimierendes Buch. Es ist mir furchtbar schwer gefallen das ganze zu lesen und ich kann nicht sagen, ob es daran liegt, dass mir der Schreibstil nicht gefallen hat, oder ob es die Geschichte war. Oder beides. Oder der Umstand, dass ich mit der Gesamtsituation nicht zufrieden bin. Definitiv nicht das richtige Buch für die Isolation, denn lebensbejahend ist etwas anderes. Zeitgleich aber auch so furchtbar real, da war nichts fantastisches, dass die Geschichte ein bisschen gedämpft hätte. Einfach nur das Leben und das ist halt nicht immer einfach. Vor allem nicht für einen kleinen Jungen, der seinen Platz in der Welt erstmal finden muss, und dem es langsam dämmert, dass alle Menschen ihre Fehler und Eigenarten haben. Nur die Beweggründe versteht er noch nicht so ganz, und das macht das ganze natürlich noch viel schwieriger, nicht zuletzt, da die eine Hälfte nicht mit ihm redet und die andere schon zu viel Verständnis erwartet.
Schön ist, dass die Geschichte in den 70er Jahre spielt und der Leser eine andere Art von Kindheit vermittelt bekommt. Sie ist nicht wohl behütet, aber die persönliche Freiheit der Kinder sich zu entwickeln war glaube ich größer während die Probleme sich in einer Art von "Fake Behütet" sein in der heutigen Zeit im Kern nicht geändert haben. Kinder werden immer noch von Verwandten missbraucht, Ehen zerbrechen nach wie vor, aber der Raum dem aus dem Weg zu gehen durch Möglichkeiten permanenter Kontrolle ist vielleicht kleiner geworden.