Mr. Vertigo - Paul Auster, Werner Schmitz

Was war das denn?! Ich bin entrüstet. Unser schönes Septemberbuch hatte so gut angefangen. Viel versprechend. Auch traurig. Aber mit wahren Gefühlen eingebettet in eine etwas fantastische Geschichte. Traurige, fantastische Geschichten sind grundsätzlich ja eher auf der Gewinnerseite. 

Doch dann. Mit der Pubertät ging alles den Bach runter. Sowohl was den allgemeinen Spannungsbogen angeht (Baseball Monologe. Der Stoff meiner Träume) als auch die Eckpfeiler der logischen Grundhandlung. Und was ist das eigentlich für eine furchtbare, furchtbare Beziehung zwischen unserem jungen wortgewandtem Witzbold und seinem Meister? In den letzten Kapiteln klatscht Herr Auster noch eine Tragödie an die andere - realistisch vielleicht, für den Handlungsverlauf aber doch irgendwie vollkommen unnötig. Und das Ende suggeriert, dass wir alle Fliegen können. Frei nach der Leichtigkeit des Seins. Nicht. Wie ein Stein im Wasser sinkt, beschreibt es meiner Meinung nach wesentlich treffender. Bah.

 

(Interpretationsvorschläge willkommen)