
...Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen.
Ich habe ein großes Problem mit bedeutungsschwangerem Geschwafel in Büchern, hier waren es aber gute Sätze (was mir auch erst richtig bewusst geworden ist, als ich beim Rummaulen kein gutes Beispiel finden konnte, was mich in meiner Maulerei bestätigt hätte). Aber selbst wenn dem so gewesen wäre, die Geschichte alleine entwickelt ein rasantes Tempo, bei dem jedes Geschwafel verziehen werden kann. Der Klappentext lässt einen schon ahnen, dass hier mit der eigenen Moral gespielt wird. Ein Arzt fährt einen Menschen um und begeht Fahrerflucht. Der Konflikt der daraus entsteht hat alleine genug Potential für einen Roman, aber plötzlich wimmelt es nur so von schicksalshaften Begegnungen. Ich habe den Arzt für seine Feigheit zu Beginn der Geschichte verachtet -um in den starken Emotionen zu bleiben, die das Buch tragen. Viel Hass, Erniedrigung und Demütigung gegenüber Liebe und Verbundenheit. Aber die Sympathien und Antipathien die man in diesem Buch im Bezug auf die einzelnen Charaktere entwickelt verändern sich am laufenden Band. Hier ist nichts Gut oder Böse, Schwarz oder Weiß. Das Ende dann mit einem leisen sehr lauten Knall von einer Seite zur letzten. Ich wurde zurückgelassen mit Unglaube und einem Gefühl von: "Das kann doch nicht angehen!" Im selben Moment irgendwie nicht überraschend.
Ein gutes Buch, in dem gar nichts geklärt wurde. Wie es so häufig ist.